Wie die Digitalisierung die Musikbranche für immer verändert hat

Wie die Digitalisierung die Musikbranche für immer verändert hat 

Es ist das Jahr 2001. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Tag. Meine Mutter, welche im Citydisk gearbeitet hat, kommt von der Arbeit nach Hause und hat mir ein Geschenk mitgebracht. Ein Discman zusammen mit dem neuen N.E.R.D Album. Bis heute kann ich sagen, dass dieser Discman meine jungen Jahre sehr geprägt hat. Meine Mutter und ihr Bruder waren von Musik besessen und in einem sehr frühen Alter war auch ich von der Musik voll und ganz mitgenommen. Jeden Freitag kam mein Onkel mit neuen Alben nach Hause, welche ich mir heimlich ausgelehnt habe, um sie auf dem Weg zur Schule zu hören. Das Konzept eines ganzen Albums hat mich schon immer fasziniert und dieser Still gehörte in den 2000er Jahren zur Norm. Artists unterschrieben bei Label's Albumverträge. Die Künstler waren gebunden drei Alben zu veröffentlichen und die Labels hatten den Auftrag das Werk so gut wie möglich zu vermarkten. Dieses Konzept funktionierte jahrelang, bis sich das Internet immer wie mehr etablierte und die zwei grössten Konkurrenten auf dem Markt erschienen sind. Erstens der illegale Download und zweitens der absolute Gamechanger auf dem Markt: Die Streaming Plattformen


Das Streaming hat die Musikindustrie für immer verändert. Früher war es sehr schwer und kostenaufwendig ein Album zu vermarkten. Diesen Auftrag haben immer die Label's übernommen. Aufgrund von Streamingplattformen wie Apple Music, Spotify, Soundcloud usw., kann heute jeder selbst seine Musik für die breite Masse zur Verfügung stellen. Das vermarkten ist heute auch so einfach wie noch nie. Promovierte Werbung auf den Sozialen Medien hochschalten, dass die Musik für fremde Leute vorgeschlagen wird, ist in wenigen Klicks erledigt. Doch dieser Wandel hat auch seine Schattenseiten mitgezogen. 

Der Musikmarkt ist in den letzten Jahren regelrecht überschwemmt worden von neuen unabhängigen Künstlern. Täglich werden über 40'000 neue Songs auf Spotify hochgeladen. Als Hörer hat man unmöglich Zeit sich so viele neue Songs anzuhören. Die Welt bewegt sich immer wie schneller und der durchschnittliche Zuhörer hat immer wie weniger Zeit sich neue Musik anzuhören. Dieser Trend ist auch den Label's aufgefallen. Diese haben wie folgt darauf reagiert: Anstatt Albumverträge, geben viele Label's nur noch Singleverträge an ihre Künstler. Eine Single wird deutlich öfter gehört als ein Album und ist viel schneller produziert sowie auf dem Markt veröffentlicht. Alben werden immer wie seltener produziert und wenn, enthalten sie sie nur noch 10-13 Lieder. Anfangs 2000 hatten die Alben im Durchschnitt noch 18 Lieder. Für die Labels bedeutet dies aber noch lange nicht weniger Arbeit im Marketing. Zusammen mit den Artists müssen sie Singles kreieren, welche auf Plattformen wie TikTok viral gehen können, um einen Hit zu generieren. Und so schnell wie eine Single ein Hit wird, so schnell kommt schon die nächste Single auf den Markt. Die Zeiten wo man ein Album in einem Discman gehört hat, sind leider schon lange vorbei 😪 .

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

AR-Brille - doch wie geht digital Marketing?

Urlaub 🚤 - doch wie gehe ich vor? 🚀✈

Warum die Playstation schon lange mehr als nur eine Spielekonsole ist und wie sie sich weiter entwickeln kann